- Von Miriam Friedmann
Radiologische Bilder effizient managen
Die durch radiologische Bilder benötigten Speichervolumina steigen konstant – durch bessere Geräte, mehr Untersuchungen, neue Anwendungen wie Video-Archivierung oder gar neue Fachbereiche wie die digitale Pathologie. Auf dieser Seite erhalten Sie drei Tipps, wie Sie Datenvolumina sparen, Ressourcen besser nutzen und damit radiologische Bilder effizienter managen.
Steigende Datenmengen sind eine zentrale Herausforderung bei radiologischen Bildern
Die in medizinischen Einrichtungen erzeugten Bilddatenmengen wachsen. Zum einen, weil die Modalitäten sich technologisch weiterentwickeln und in immer kürzerer Untersuchungszeit immer hochauflösendere Bilder erzeugen. Zum anderen steigt die Anzahl der Untersuchungen. Auch neue Anwendungsgebiete wie Video-Archivierung und digitale Pathologie sorgen für einen Anstieg der zu verarbeitenden Datenmengen.
Für die IT-Verantwortlichen in Krankenhäusern und Arztpraxen ist das eine große Herausforderung. Denn die Daten müssen weiter revisionssicher, schnell verfügbar und über einen langen Zeitraum gespeichert werden. Um das zu bewerkstelligen, werden oft noch größere Server angeschafft. Das ist jedoch teuer, wartungsintensiv und erfordert hohe IT-Kompetenz im Haus.
Cloud als Alternative zu On-premise-Speichern
Eine gute Alternative zu einem On-premise-Speicher ist die datenschutzkonforme Speicherung von radiologischen Bilddaten in der Cloud. Diese ist flexibel skalierbar und erfordert keine zusätzliche Hardware vor Ort.
Die gesetzlichen Regelungen zur Speicherung medizinischer Daten in der Cloud schaffen hierfür die Grundlage und entwickeln sich permanent weiter. So erlaubt die bayerische Gesetzgebung die Cloud-Speicherung von Patientendaten seit Juni 2022. Damit dürfen medizinischen Einrichtungen nun medizinische Daten außerhalb der jeweiligen Einrichtung verarbeiten.
Rechtssichere Datenspeicherung in der Cloud
Um Bilddaten rechtskonform zu erfassen, zu speichern und zu managen sollten Krankenhäuser und Arztpraxen mit etablierten Cloud-Anbietern zusammenarbeiten. So können sie sowohl von den technischen Vorteilen der Cloud-Technologie profitieren, als auch die rechtlichen Rahmenbedingungen erfüllen. Darüber hinaus empfiehlt es sich einen Cloud-Anbieter zu wählen, der mit weiteren Systemen (z.B. KIS/RIS oder PACS) kompatibel ist, und eine Integration weiterer innovativer Lösungen (z.B. KI, digitale Befundungswerkzeuge) ermöglicht.
Beim Einsatz skalierbarer, kosteneffizienter Cloud-Archiv-Lösungen lohnt es sich zudem, die relevanten Informationen und Daten in Standardformaten (wie DICOM, PDF etc.) zu speichern. Denn so werden vorhandene Kapazitäten effizient eingesetzt und die langfristige Nutzbarkeit ist sichergestellt.
Speichervolumen von radiologischen Bildern reduzieren
Grundsätzlich sollte mit Patientendaten sorgsam und sparsam umgegangen werden. Diese Datensparsamkeit ist auch in der DSGVO verankert. Der dazu scheinbar konträre Datenzuwachs in der Radiologie ist vor allem durch die immer höhere Bildqualität bedingt und nicht durch das Speichern von zusätzlichen Informationen.
Entsprechend liegt bei der Speicherung und Archivierung einzelner Studien Einsparpotenzial, um die Gesamtspeichermenge zu reduzieren und vorhandene Ressourcen effizienter zu nutzen.
Tipp 1: DICOM-Bilder komprimiert speichern
Innerhalb des DICOM-Standards können Sie Daten verlustfrei komprimieren. So lässt sich das Speichervolumen um ca. 50 Prozent reduzieren.
Um darüber hinaus Datenvolumen einzusparen und die medizinischen Anforderungen sowie die des Strahlenschutzgesetzes zu erfüllen, hat die Deutsche Konsensuskonferenz Kompressionsfaktoren definiert. Dadurch bleibt die diagnostische Bildqualität auch bei verlustbehafteter Kompression erhalten.
Tipp 2: Optimieren technischer Bildparameter
Weiteres Potenzial zur Reduktion des Datenvolumens liegt in drei technischen Parametern der Bilder, welche an den Modalitäten konfiguriert werden können: Der Auflösung, der Grauwerttiefe und der Schichtdicke.
So kann zum Beispiel geprüft werden, ob bei CT-Bildern auch die Dünnschichten im Langzeitarchiv gespeichert werden sollen oder ob es ausreicht, diese in einem Temporär-Speicher für begrenzte Zeit vorzuhalten.
Tipp 3: Speichergröße von Videos prüfen
Durch die höhere Auflösung von Videoaufnahmen wie Ultra HD Videos bei Ultraschall-Untersuchungen steigt der Speicherbedarf enorm. Das gilt auch für Multiframe-Bildern von Computertomographie- oder Angiografie-Plätzen.
Hier empfiehlt es sich besonders bei der Erneuerung des Gerätebestands in den Geräteeinstellungen darauf zu achten, dass Multiframes und Videos komprimiert archiviert werden.
Mehr Flexibilität durch ein Cloud-Archiv
Sind die Datenmengen trotz der Maßnahmen zur Reduktion des Datenvolumens zu groß, um sie mit vorhandenen On-premise-Speichern zu archivieren, bieten sich Cloud-basierte Archive an wie die Telepaxx Medical Data Cloud (TMD Cloud).
Diese kann flexibel erweitert werden, ist meist kostengünstiger als die Anschaffung eigener Hardware und zudem kompatibel mit allen PACS und Modalitäten. Das entlastet das Personal in den IT-Abteilungen der medizinischen Einrichtungen und gibt ihnen ein hohes Maß an Flexibilität. Die TMD Cloud bietet zudem den Vorteil, dass weitere Module einfach angebunden werden können. Beispiele sind ein Browser-basierter Web-Viewer, ein Modul um Bilder per QR-Code zu teilen oder eine KI-Anbindung.
Datenstrategie für digitale Geschäftsprozesse
Egal wie Krankenhäuser und radiologische Praxen ihre Bilddaten managen, speichern und archivieren: Ohne eine klare Datenstrategie wird in Zukunft keine medizinische Einrichtung mehr auskommen.
Daten sind der zentrale Rohstoff zum Beispiel für KI-basierte Imaging-Tools, die Forschung oder die Entwicklung neuer digitaler Gesundheitsdienste. Daher ist eine Strategie, wie medizinische Daten digital, effizient und hochverfügbar gespeichert werden, essentiell. Nur so können medizinische Einrichtungen von der Digitalisierung profitieren.
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